#SupplyChange - Für mehr Transparenz in der Lederindustrie
Am vergangenen Montag veröffentlichte der The Guardian einen Artikel über eine neue Studie, die grosse Fashion Brands mit der Abholzung des Amazonas in Verbindung bringt. Es ist allerhöchste Zeit, dass die Konsument*innen über diese Zusammenhänge informiert werden und ihnen transparent aufgezeigt wird, wie unsere Güter produziert werden.
Wir müssen unbedingt einen Wandel in der Art und Weise herbeiführen, wie wir mit Mutter Natur, unseren Tieren und unseren Menschen umgehen.
Wir finden es erschreckend, wie wenig sich die grossen Fashion Brands über ihre Auswirkungen bewusst sind. Bei MARAI beschäftigen wir uns sehr intensiv damit, Transparenz in einer komplexen Lederindustrie, die sich durch lange und undurchsichtige Lieferketten auszeichnet, zu schaffen - das ist unsere tägliche Arbeit.
Würde man erraten, dass das Rohmaterial für 20 % des “exklusiven italienischen Rindsleders" aus Brasilien stammt? Wahrscheinlich nicht. Wenn wir als kleine Marke unsere Hausaufgaben machen können, sollten die grossen, finanzstarken Unternehmen dies auch tun.
Was wir in dieser Debatte aber vermissen, ist ein Hinweis auf den enormen Fleischkonsum, der diesen vielen Rohhäuten vorausgeht. Die Rinder werden in Brasilien - wie auch anderswo - nicht wegen ihrer Haut geschlachtet, sondern wegen ihres Fleisches, von dem 80 % nach China, Hongkong und in die Europäische Union etc. exportiert werden, die alle einen grossen Hunger nach billigem Fleisch haben. Die Landwirte werden nicht für die Haut bezahlt. Und obwohl die brasilianischen Schlachthöfe viel Geld mit dem Verkauf von Rohhäuten verdienen, verdient die Fleischindustrie x-mal so viel. Die Haut macht etwa 8 % eines Rindes aus, und ihre Verwendung ist die reine Folge der Tötung des Tieres. Die restlichen 50 % werden übrigens für die Herstellung von Gelatine, Tierfutter, Pharmazeutika, Biogas, Tiermehl und vielem mehr verwendet.
Unserer Meinung nach ist es keine Lösung, deshalb auf Kunstleder umzusteigen. Eine vegane Welt wird nicht die Antwort auf die Probleme in unserer Welt sein. Aber unsere Lieferketten müssen definitiv transparenter und vor allem lokaler werden. Und mit gutem Vorbild gehen wir voran.
Vielen Dank @theslowfactory, @stand.earth, @modelactivist, @laurapitcher, @guardian, @cameronrussell für euer Engagement! Wir sind sehr stolz darauf, euch zu unterstützen.
#SupplyChange