Gedanken zu Produkten und ihren Preisen
Der Sommer zeigt sich von seiner sonnigsten Seite. Alles gedeiht im Garten, wir ernten jeden Tag eine Schüssel Beeren, und an den Wochenenden hüpfen wir in den See. Es könnte uns nicht besser gehen! Diese Wochen stehen auch wieder viele Reisen an. Es finden in Paris und London Messen statt, die wir uns ansehen möchten. Und wir besuchen Gerbereien und Manufakturen, um die nächsten Schritte der neuen Produkte zu planen.
Lederprodukte zu entwerfen, ist für uns ein Highlight. Sie auf den Markt zu bringen ebenfalls. Aber immer eine Knacknuss: die Berechnung der Preise. Wünschenswert wäre für uns eine Marge von 65% oder mehr. Damit streben wir nicht nach maximalem Gewinn. Wir benötigen diese Marge, um unsere lokale, nachhaltige Produktion aufrecht zu erhalten, unserem Team einen angemessenen Lohn und unseren Partnern einen fairen Preis zu zahlen, und die Möglichkeit zu haben, bei Partnerläden zu verkaufen. Im Vergleich zu den Margen, die grosse Unternehmen verlangen, ist das wenig. Margen von 200-300% sind in diesem Business, wo der grösstmögliche Gewinn ohne Rücksicht auf Verluste zählt, ganz normal. Doch würden wir auf alle Produkte eine Marge von 65% berechnen, wären einige Produkte teurer, als sie jetzt schon sind. Wir möchten unsere Produkte aber für möglichst viele zugänglich machen, müssen gleichzeitig aber schauen, dass wir weitermachen können.
Es ist uns ein Anliegen, ganz offen über unsere Preise zu sprechen. Denn von vielen werden sie als sehr hoch, oder sogar zu hoch empfunden. In Zeiten von Fast Fashion sind wir Konsument:innen uns einfach andere Preise gewohnt, bei Zalando oder C&A kosten Ledertaschen und Schaffelle einen Bruchteil unseres Preises. Allerdings werden diese Dinge oft nicht verantwortungsvoll hergestellt. Und schon gar nicht regional. Die Produktion findet weit weg statt, was auch dazu geführt hat, dass wir den Bezug dazu verloren haben. Wir wissen oft nicht mehr, wie viele Prozessschritte und Menschenhände es braucht, um etwas herzustellen. Wie viel Wissen und Können es braucht, um ein Fell zu gerben, eine Tasche zu nähen. Dass für die Herstellung vieler Dinge Menschen ausgebeutet werden, die Umwelt und Tiere leiden, nehmen wir in Kauf - bewusst oder unbewusst.
Verantwortungsvoll zu produzieren hat seinen Preis. Und unsere Preise widerspiegeln das, was es kostet, um regional, fair und nachhaltig zu produzieren. Und uns einen Fortbestand als Unternehmen zu ermöglichen.
Für eure Unterstützung möchten wir uns von ganzem Herzen bedanken. Sie bedeutet uns die Welt.